Das Bild des «empresente». Fosco Maraini. Eine Retrospektive

Lugano

Fosco Maraini (1912 – 2004), exzellenter Kenner der orientalischen Zivilisationen sowie eleganter und origineller Schriftsteller, entwickelte im Laufe seines Lebens eine fotografische Sprache von unverwechselbarer Menschlichkeit. Eine Menschlichkeit, die einen tiefen inneren Reichtum im Spiegel der Komplexität der Kulturen zu manifestieren vermag.

In der Villa Malpensata sind mehr als zweihundert zum Teil bisher unveröffentlichte Fotografien von Menschen und Kulturen, Landschaften und Innenarchitekturen zu sehen. Fotografien, die er in Japan, Tibet, Griechenland, am Karakorum und in seiner italienischen Heimat studiert und aufgenommen hat. Es sind Bilder, die im «empresente» (ein Neologismus, der eine Art von Geistgegenwart bezeichnet) aufgenommen wurden, wie Maraini selbst mit einem seiner überraschenden Neologismen zu sagen pflegte. Bilder also, die in jenem unwiederholbaren Moment eingefangen wurden, in dem das Auge die Bewegungen des Herzens und der Seele wahrnimmt. Die Ausstellung wird durch einen Kontrapunkt aus Kunstwerken und Objekten der materiellen Kultur bereichert, und die den Besucher an die fotografierten Orte versetzen.

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